Schematherapie

Die Schematherapie ist eine spezifische Form und Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie. Sie wurde in den 80er und 90er Jahren von Jeffrey Young in den USA zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen entwickelt und integriert Techniken anderer Therapieformen, z.B. der Gestalttherapie, der Psychoanalyse oder der Hypnotherapie. Die Schematherapie arbeitet mit zwei wesentlichen Konstrukten, Schemata und Modi.

Ein Schema ist ein stabiles Muster aus typischen Gedanken und Emotionen, das sich in der Kindheit entwickelt hat und bis ins Erwachsenenalter fortbesteht. Ein Kind, das z.B. von den Eltern häufig kritisiert und abgewertet wurde, könnte das Schema „Unzulänglichkeit“ entwickeln.

Modi sind im Hier und Jetzt aktivierte Schemata sowie Bewältigungsversuche hierauf. Z.B. könnte das Schema „Unzulänglichkeit“ dazu führen, dass sich jemand im Erwachsenenalter schon bei einer harmlosen Kritik extrem verletzlich und klein fühlt (Modus des „verletzlichen Kindes“), Gedanken hat wie „Du bist total wertlos“ (strafender Modus) und sich extrem freundlich und angepasst verhält, um Kritik zu vermeiden (Bewältigungsmodus der Unterordnung). Das Ziel der Schematherapie ist die Veränderung der negativen Schemata durch eine Arbeit mit den aktivierten Modi in den Therapiesitzungen. Es konnte bereits in mehreren Studien gezeigt werden, dass Schematherapie in der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen sehr wirksam ist.